Manfred Cobyn
0 3 Minuten 9 Jahren
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Regisseur Oliver Reese bringt den bekanntesten Roman des österreichischen Autors in einer von ihm dramatisierten Version auf die große Bühne des Theaters in der Josefstadt.

Manfred Cobyn
© Manfred Cobyn
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Das Stück erzählt die Geschichte des Endvierzigers Franz-Josef Murnau, der in Rom lebt und eines Tages ein Telegramm von seinen Schwestern Caecilia und Amalia erhält, in dem er vom Unfalltod der Eltern und seines Bruders Johann erfährt. Der Lehrer für deutschsprachige Literatur und Philosophie beginnt, in Erinnerungen zu graben. Er sinniert über seine Kindheit und Jugend auf dem Familiensitz Schloss Wolfsegg in Oberösterreich. Bis auf seinen Onkel Georg, der ihn immer unterstützt hat, kommt Murnau mit dem Rest der Familie und den dort herrschenden Verhältnissen immer weniger zurecht, flüchtet schließlich ins Ausland und läßt sich in Rom nieder.
Nach Erhalt des Telegramms mit der Todesnachricht der Eltern und seines Bruders reist Franz-Josef Murnau nach Wolfsegg und hilft bei den Vorbereitungen für das Begräbnis und der Trauerfeier. Kern der Geschehnisse auf dem Familiensitz ist das Zusammentreffen Murnaus mit dem Kleriker Spadolini, welcher dreißig Jahre ein Verhältnis mit der verstorbenen Mutter des Protagonisten hatte. Franz-Josef Murnau verbindet eine große Hassliebe mit Spadolini, die sich in scharfen Konversationen äußert. Nach der Beerdigung und Trauerfeier schenkt Murnau das Anwesen der jüdischen Kultusgemeinde in Wien und reist zurück nach Rom.

Manfred Cobyn
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Regisseur Oliver Reese setzt auf Schauspieler-Theater mit vier Darstellern (Udo Samel, Martin Zauner, Wolfgang Michael und Christian Nickel), von denen jeder den Hauptcharakter Franz-Josef Murnau und verschiedenste Rollen spielt. Sämtliche Szenarien sind vor dem roten Hauptvorhang angesiedelt. So liegt die volle Konzentration auf dem anspruchsvollen Text und den Akteuren, die diesem versuchen, Herr zu werden. Der Einzige, dem das durchgehend gelingt, ist Udo Samel, der dem von Wiederholungen gespickten Bernhard-Text auch in der Überzeichnung eine lockere Natürlichkeit verleiht. So schafft es der Burg-Schauspieler in einer spielerischen Art, dem Zuseher den Text greifbar zu machen und genießen zu lassen. Herrliche Momente hat Martin Zauner in typisch Bernhard’schen anti-österreichischen Textpassagen. Höhepunkte, die an diesem Abend leider viel zu selten stattfinden. Eine ausgestellte Skurilität und ein textunterbrechendes Stakkato helfen nicht, die Handlung voranzutreiben, lenken den Zuschauer von Situationen, soweit diese vorhanden sind, ab und wirken gewollt.

Ein Abend, der für eingefleischte Bernhard-Fans, auch aufgrund der geschickten Fassung des deutschen Regisseurs Oliver Reese, ein Fix-Termin sein sollte. Wer sich von einem Theater-Abend berieseln lassen und entspannt zurücklehnen möchte, sollte sich etwas anderes im Repertoire des Theaters in der Josefstadt aussuchen.

www.josefstadt.org

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