Initiiert vom ORF luden auch dieses Jahr wieder über 700 kulturelle Einrichtungen in ganz Österreich Kulturinteressierte zum nächtlichen Erkunden. Insgesamt konnten diesmal über 350.000 Besucher verzeichnet werden, die meisten in Wien, der Steiermark und Salzburg. Highlights in Wien waren die groß angekündigte exklusive Besichtigungsmöglichkeit des Feldhasen von Albrecht Dürer sowie das imposante Naturhistorische Museum an der Zweierlinie mit seinen 30 Millionen Sammlungsobjekten.
Mit nur 15 Euro pro Ticket war man mit dabei bei Österreichs größtem Kulturspektakel des Jahres – der ORF Langen Nacht der Museen 2016. Nicht nur die Einritte in die großartigen Wiener Museen – so viele das Herz begehrte und die Füße in einer Nacht schaffen konnten – waren damit abgegolten, sondern zusätzlich Shuttlebusse zu den weiter entfernten Einrichtungen und das U-Bahnticket für die ganze Nacht im Preis inkludiert.
Zu den Höhepunkten der außerhalb liegenden Ausstellungsstätten zählte auf alle Fälle das Ernst Fuchs Museum im 14. Bezirk. Hell erleuchtet präsentierte sich die 1888 erbaute Villa im klassischen Stil ihres Erbauers Otto Wagner. 1972 vom Maler Ernst Fuchs vor dem Verfall gerettet, dient sie seit 1988 als Privatmuseum. Die wunderschönen Räumlichkeiten bieten den stilvollen Rahmen für eine Vielzahl von Ernst Fuchs’ phantastisch-realistischen Exponaten. Sachkundige Guides begleiteten die Besucher durch Ausstellungs- sowie auch die Privatgemächer.
Nicht ums Eck, aber ganz in der Nähe wartete die Kuffner Sternwarte am Gallitzinberg in Wien Ottakring mit halbstündlichen, unterhaltsamen Shows des Experimentalphysikers Werner Gruber „Universum Unplugged“ sowie einer bedeutenden Sammlung astronomischer Instrumente aus dem 19. Jahrhundert auf. Auch einen Blick durch das 125 Jahre alte Teleskop konnte man werfen.
Wieder näher am Zentrum – am Alsergrund – war die pathologisch-anatomische Sammlung ein Publikumsmagnet. Im sogenannten Narrenturm, einer Außenstelle des Naturhistorischen Museums, konnte die weltweit einzigartige Sammlung an gruslig-faszinierenden Präparaten sowie auch eine Vielzahl historischer medizinischer Gerätschaften bestaunt werden. Der Rundbau selbst, platziert im hinteren Teil des „alten AKHs“, stellte das beliebteste Fotomotiv dar.
Der barocke Prunksaal der Österreichische Nationalbibliothek, durch den Besucher ab Eingang Josefplatz gelangen können, beherbergt etwa 200.000 Bücher aus einem Zeitraum von 1501 bis 1850. Dass alle diese Bücher, nach Größen und überraschenderweise nicht nach Themengebieten sortiert sind, momentan digitalisiert werden und bald in ihrer Gesamtheit auch online einsehbar sind, erfuhr man in den im 20-Minuten-Takt stattfindenden Führungen durch die Räumlichkeiten.
Selbst um 00:30 Uhr morgens war die Schlange vor der Albertina noch immer lang. Unermüdlich stellten sich die Besucher an, um das weltberühmte Langohr, das für sieben exklusive Stunden der Langen Nacht der Museen 2016 aus dem Depot geholt wurde, besichtigen zu können.
Für viele war – ob Sie nun einen Blick auf den Original-Hasen erhaschen konnten, oder nicht – die allerletzte Station dann der Würstelstand ganz nahe der Albertina.
WEBSITE: langenacht.orf.at