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 „Europäerin und Afrikaner treffen sich in einem Flugzeug, das ist irgendwo Sinnbild für meine Message. Ich denke, dass sich Kulturen begegnen können in Liebe, um was tolles miteinader zu machen.“ SCHiCK-Chefredakteurin Suzan Aytekin bat den sympathischen und tiefgründigen Gaston Patrice Babatunde Bart-William vor seinem Wien Konzert in der Arena um ein Interview. Ein Mann, viele Worte, tausend Gedanken. Lest selbst.  

Einige Stunden hat der nachdenklich wirkende Musiker schon mit einem Interviewmarathon verbracht und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.  Kurz vor seinem Wiener Life´s Blood Auftritt in der Arena steht Patrice SCHiCK Chefredakteurin Suzan Aytekin Rede und Antwort. Das Ergebnis ist ein zwangloses Interview mit einem visionären Künstler in Wohnzimmer-Atmosphäre. Auf seinem Kapuzenpulli stehen riesig die Worte: We Are The Future In The Present, die Lyrics eines Tracks aus seinem neuem Album. Stets darauf achtend, welche Antworten er der Öffentlichkeit preisgibt, beeindruckt genau dieses bedachte Handeln das gesamte SCHiCK Team. Sein Sohn ist sein gesamter Stolz und seine Musik eine Message, die er in die Welt hinaustragen muss. Dies und vieles mehr sind die Themen, während er mit dem Pulli-Bändchen spielt und alle immer wieder herzhaft zum Lachen bringt.

SCHiCK: Schön, dass Du Dir die Zeit nimmst, sodass wir uns begegnen dürfen und können! Am 30. September ist Dein Album heraus gekommen, was hat sich seitdem getan?
PATRICE:
Seitdem viel getourt, viel Promo, viele Konzerte, das war’s. In Frankreich entwickelt sich gerade das ganz cool, weil das alles hier ein bisschen später war, es kam dort 20 Tage später raus.

SCHiCK: Und ist es so erfolgreich wie Du es Dir vorgestellt hast?
PATRICE:
Ich habe keine großen Vorstellungen beziehungsweise, wie soll ich sagen, es hätte erfolgreicher sein können.

SCHiCK: Was denkst Du, woran es bisher scheiterte? Was sind die Faktoren? 
PATRICE:
Es läuft gut, aber es kommt wie es kommen soll. Es könnte besser sein, weil man denkt sich da natürlich mit einer Diplo Single müsste das eigentlich durch die Decke gehen, vor allem die Single, das Album,.. Es kommt immer viel zusammen aber ich denke grundsätzlich, das entwickelt sich in verschiedenen Ländern immer anders. Ich denke wie es sich in Österreich, der Schweiz und Deutschland entwickelt ist momentan reine Geschmacksache. Generell durch die momentane politische Lage hat man das Gefühl, dass der Geschmack ein bisschen nationalistischer wird, wenn man die Top-Ten-Charts anschaut, beziehungsweise die Verkäufe in Deutschland zwischen Ost und West  im Vergleich,  sieht man doch klare Tendenzen.

SCHiCK: Was glaubst Du was der sogenannte österreichische Geschmack ist?
PATRICE: Ich schätze der ist österreichischer als noch vor paar Jahren.

SCHiCK: Du hast Deine Fanbase ja seit Ewigkeiten. Es ist das siebente Album, hättest Du gedacht,  dass es zu sieben Alben kommen wird?
PATRICE: Nicht wirklich. Mein erstes Album beziehungsweise bei meinen ersten Aufnahmen war ich getrieben von der Idee so schnell und so viel Musik wie möglich herauszubringen,  weil ich gedacht habe dass ich nicht so lange lebe würde.

SCHiCK: Warum denn das? 
PATRICE: Frag mich nicht. (lacht) Weil mein Vater so früh gestorben ist und ich dachte das geht nicht lange, außerdem dachte ich die Welt wird 2000 untergehen. Okay, beim Weltuntergang habe ich nicht geglaubt der gesamte Planet geht komplett unter, aber ich dachte es wird etwas Besonderes passieren. Somit habe ich nicht daran geglaubt, dass ich besonders lange lebe, was mich dazu getrieben hat super früh und so schnell wie möglich Musik zu machen. Ich habe mit 16 Jahren aufgenommen,  mit 17 kam ja meine erste EP raus und mit 18 meine erste Platte.

SCHiCK: Bist Du ein melancholischer, ein morbid denkender Mensch?
PATRICE: Nee nee nee. Ich bin sehr positiv und konstruktiv eingestellt, weil ich habe aus diesen Erfahrungen jawas Positives herausgezogen. Aus dem Tod kam der Gedanke „everyday is good because of being Alive„. Das bringt mich dazu das Leben mehr zu schätzen, als darüber nachzudenken wie schlimm der Tod ist.

SCHiCK: Du bist ja jetzt selbst auch Vater, da verändert sich auch der Blick aufs Leben an sich in jeglicher Hinsicht. Jetzt hast Du mehr Gründe um leben zu wollen und zu können. Oder?
PATRICE: Ja. Kinder sind ja ihre eigenen Menschen.  Man versucht den Kindern die Möglichkeiten zu geben, man unterstützt sie so gut es geht aber, es ist nicht so dass man sagt, dass es von dir abhängt.

SCHiCK: Mit Deinem Sohn machst Du ja auch Musik. Hättest Du Dir das  jemals gedacht oder hast Du das bewusst in die Richtung forciert?
PATRICE: Ne das hat sich so ergeben, der wächst halt mit Musik und Tourneen auf und ist die ganze Zeit von vielen großen Musikern umgeben. Der guckt sich das ab und macht das dann auch. Das ist bei ihm so drin. Das ist dann doch bisschen unfair. (lacht) Wir mussten uns das erkämpfen. Die erste Gitarre: „Ich möchte eine Gitarre“, „nein“ „nein“, „jaja“, „Du meinst es nicht ernst“, „doch Guck“. Ich musste das erst beweisen, dass ich das ernst meine. Mein Sohn greift dann einfach nach egal welchem Instrument und kann das dann. Das ist nicht ok. (lacht)

SCHiCK: Wie der Vater, so der Sohn?
PATRICE: Haha, nein er hat einen extremen Vorsprung.

SCHiCK: Was ist denn so seine Inspiration in der Musik trotz all dieser Vorsprünge und was ist Deine Inspiration im Vergleich, was das Musizieren angeht?
PATRICE: Das ist eine gute Frage. Ich glaube es gibt ja immer diese unterbewusste Inspiration, das was halt so im Elternhaus läuft, worauf man keinen Einfluss hat. Was man auch vielleicht gar nicht gut findet, was sich aber trotzdem seinen Weg reinbahnt in dein Unterbewusstsein, in dein Sein. Und dann gibt es da das was du richtig feierst. Mein Sohn feiert momentan Gangsterrap. alle lachen. So richtig. Keef Chief usw. Also nicht, dass er das so darf, weil er spricht ja auch englisch, das ist bisschen krass, aber das feiert er. Aber ich versteh auch warum, weil es hat eine gewisse Energie, und diese Energie feiere ich auch. Da gibt es jetzt einen Neuen, der heisst Denzel Curry, der hat diese Energie und trotzdem eine Message. Und auf der anderen Seite, singt mein Sohn auch mit der Mutter, und der kann richtig gut singen. Und ja dann kommt noch hinzu was er so rund um mich herum hört. Ja er mag auch Soul, Michael Jackson und ich kann ich mir vorstellen das beeinflusst ihn auch. Die wachsen ja gerade in Brooklyn auf, und da ist ja ständig Musik, super viel Soul und R´n´B und so.

SCHiCK: Weil Du „Message“ gesagt hast. Lass uns über Dein Album reden. Was ist denn da die Message an alle die Deine aktuellen Lieder hören?
PATRICE: Ich glaube Message ist eine Art von Haltung, in meinem Fall, weil es ist jetzt nichts was sich groß ändert. Auch wenn sich die Alben ändern, also jedes Album ist ja anders. Ich bin festgelegt auf meine Message, weil ich bin halt so geboren: Europäerin und Afrikaner treffen sich in einem Flugzeug, das ist irgendwo Sinnbild für meine Message. Zum einen denke ich, dass sich Kulturen begegnen können in Liebe, um was tolles miteinader zu machen und, dass das alle weiterbringt und ich glaube, dass das die Zukunft ist. Das man sagt ok, man öffnet sich anderen Dingen und verschliesst sich denen nicht. Ich denke, dass die Möglichkeit zu leben ein Privileg ist und, dass wir auf einer unglaublichen Erde leben grundsätzlich mal, abgesehen von der Welt, die wir gebaut haben. Also die Erde auf der diese Welt gebaut ist, das ist ein Wunder und da haben wir gar nicht genug Zeit um das alles mitzunehmen oder alles zu erfahrehn, weil es ist soviel zutun und zu sehen. Meine Message ist keine Angst und einfach das Leben wirklich leben.

SCHiCK: Patrice goes politics one day? 
PATRICE: Puhhh ne, Politik ist lächerlich. Das haben wir gesehen.

SCHiCK: Politiker oder Politik? 
PATRICE: Politik, mittlerweile! Wenn wir sagen, Politik basiert auf einem Grundgesetz, einer Verfassung, dann schaut man sich diese Werte an und denkt sich was das ist, das wurde dann am Meisten vor Augen geführt durch die Präsidentenwahlen in den USA. Dafür waren sie eigentlich ganz gut um es zu sehen, viel deutlicher kann man es nicht machen, wie unglaublich niveulos und lächerlich Politik geworden ist.

SCHiCK: Aber braucht es dann nicht Menschen wie Dich womöglich, die positiv sind, die konstruktiv sind, die effizient sind, nachhaltig denkend?
PATRICE: Das Ding ist so. Ne weil es das politische System nicht erlaubt. Ich denke, wenn man anfängt ist man vielleicht so, und dann, wenn man dann durch den politischen Fleischwolf gedreht wurde, kommt man dann raus wie keine Ahnung Hillary Clinton oder so. Keine Ahnung, mich hat Politik nicht verändert.

SCHiCK: Warst Du jemals politisch aktiv, in einer Partei?
PATRICE: Philosophisch aktiv! Für mich ist Politik das Programm und Philosophie ist der Code/das codieren des Programms. Die Codierung muss stimmen, also was soll das System, was soll die App machen? So und die App Politik was soll die machen. Somit sollte Demokratie eigentlich ja wissen was die App machen sollte, nur ist es ja nicht so, sondern die Philosophie hinter sogenannter Demokratie, oder sogenanntem politischem System ist die falsche. So muss die Philosophie geändert werden. Also z.B dass letztendlich wirtschaftlische Interessen vor demokratischen Interessen stehen in Washington oder wo auch immer und das ist offenkundig und offensichtlich. So stimmt die Philosophie in dieser Politik nicht. Deswegen sindfür mich glaub ich Philosophen und  v.a. Musiker wichtig, die den Code neu schreiben müssen.

SCHiCK: Welche Philosophen, welche Codes haben Dich inspiriert und motiviert das Album so zu produzieren wie es schlussendlich als Produkt jetzt draussen ist, ab dem 30, September?  Was Du auch hier vor dem Wiener Publikum präsentieren wirst.
PATRICE:
Es gibt drei Musiker, die mich sehr geprägt haben wie Bob Marley, Bob Dylan oder Fela. Die Klassiker. Mein Vater, der Schriftsteller war. Und dann gabs Bücher, die ich geleesen habe, die mich geprägt haben wie Hesse- Siddhartha, Nitzsche. Und das ändert dann auch ein Bisschen die Dinge.

SCHiCK: Wann gibt es dann ein Buch von Dir?
PATRICE: HAHA, ich weiss es nicht. Ich will damit nur sagen Musik hat mich verändert nicht Politik. Musik hat mich durch schwere Zeiten gebracht und Bücher haben mich ausgerichtet. Wenn ich etwas verändern wollen würde, dann eher mit Musik und Büchern.

SCHiCK: Dein neues Album ist ja wahnsinnig facettenreich – wieder einmal – und vielseitig. Wie würdest Du den aktuellen Sound beschreiben. Also jetzt im Jargon eines Musikexperten?
PATRICE: HAHA. Ich bin kein Musikexperte, ich bin Musiker. (lacht)

SCHiCK: Wie würden die anderen richten?
PATRICE: Für mich ist klar, es hat Reggae und Hiphop Roots. Am Ende des Tages,  ist das die Kultur aus denen es erwachsen ist, aber auch aus der Singer und Songwriter Kultur. Wie gesagt diese Philosophie, die ich beschrieben habe, alles was ich liebe ist da mit drin. Wenn ich 2 Zahlen oder oder eine gewisse Stelle an einem schlimmen Song gut finde, von Britney Spears oder so, kann auch das mich beeinflussen. Also alles was ich gut oder extrem schlecht finde, aber ich muss auch auf jeden Fall ein gewisses, starkes Gefühl zu der Sache  haben.

SCHiCK: Was ist denn so Schlechtes drinnen was Dir so über den Weg oder übers Ohr gelaufen ist, was Du einbauen musstest?
PATRICE: Also auf jeden Fall, wenn ich Musik beobachte, ist der Unterschied, dass  heute Dj´s total populär sind.

SCHiCK: Guetta zum Beispiel?
PATRICE: Genau zum Beispiel. Also ich finde Dj-ing ist eine Kunst aber die gehört ins Radio oder ins Zelt aber nicht unbedingt  auf die Hauptbühne von Festen. Ich verstehe halt nicht die Euphorie. Der Pianist hat sein Leben lang studiert, wir machen Soundchecks, haben ganz viele Instrumente, haben eine wirklich große Produktion, für die wir viel investieren, könnten viel reicher sein, würden wir es viel blöder und einfacher machen. Danach kommt der Dj, selbe Bühne, nimmt den USB Stick, steckt ihn da rein, drückt play, macht so, alles ist time Code und so ne Lichtershow, die jeden Tag diesselbe ist. Die Leute drehen durch und es ist kein Bisschen Live Musik. Und du sagst dir so krass. Hast du the Incredibles geschaut? Habt ihr es gesehen?

SCHiCK: Nein, wüsste ich jetzt nicht..
PATRICE:
Das ist so ein Cartoon. Da gibt es eine Szene, die ist extrem interessant. Du hast da Mr Incredible, der echte Superhero und dann hast du Incrediboy seinen größten Fan. Das ist dann ganz interessant. Weil Incrediboy  sich irgendwann verstoßen fühlt und weil er nicht genug Anerkennung kriegt, macht er sich über Technik selbst zum Superhelden – und das ist der Dj. Der Dj war anfänglich dazu da anderer Leute Musik, die er gut findet zu spielen, zu präsentieren und auszuwählen und mit seinem Geschmack zu verbinden. Das war ursprünglich sein Ding und irgendwann hat er sich gedacht das ist nicht genug. Ich mach selbst die Musik, spiel es selbst und bin auch selbst der Star auf der Bühne. Das ist Incrediboy. Davon hab ich mich inspirieren lassen. Die wollen jetzt genauso perfekt spielen, wie die Leute auf Platten, aber letztendlich spielen sie Livemusik auf click mit Time Code. Draaarara und Kling, theoretisch austauschbar, verlieren irgendwie ihren Charakter und das extrem menschliche am Live-Musik machen und ich halte das für die falsche Reaktion. Ich glaube die Reaktion ist menschlicher zu sein, also Sachen machen, die Maschinen nicht machen können.

SCHiCK: Hast Du nicht auch DJ-ing betrieben?
PATRICE:
Doch. Lacht! Aber meiner Meinung nach artgerecht. Lacher. 

SCHiCK: Würdest Du Dich auch als DJ bezeichnen?
PATRICE: Nein. Lacher. Ich bin kein guter Dj.

SCHiCK: Woran happert es?
PATRICE: Das war mir nie wichtig genug, Ich könnte mich da jetzt  reinsteigern und dann wär ich bestimmt ganz oK. Es gibt Leute, die machen nichts anderes, die sind dafür prädestiniert, das sind wirkliche Künstler und die machen das großartig. Versteh mich nicht falsch. Ich schätze den Beruf des Dj´s aber nicht unbedingt auf der Hauptbühne.

SCHiCK: Wie wäre es mit Filme machen? Ist das eine Kunst die Dir entspricht?
PATRICE: Das ist eine Kunst die ich interessant finde. Ich weiss nicht wie gut ich bin. Ich weiss nur, dass mir das Spass macht.

SCHiCK: Aber angefangen hast du ja schon mit deiner Schwester? 
PATRICE: Ja, das und Videos. Bei den letzten Videos hab ich Regie geführt und das Ganze inszeniert.

SCHiCK: Was ist da der Unterschied zwischen Soundchecken, Dj-ing und dem Filmmetier – vom kreativen Aspekt?
PATRICE: Vom kreativen Aspekt ist Film ein extrem großes Medium auf einem extrem großen Level. Also was wir  so an Serien sehen, sei es auf Netflix usw. Auch Hollywoodfilme, der schlechteste Film ist da extrem gut gemacht. Ich finde Filme großartig, Das nimmt einen mit in eine komplett andere Welt. Ich finde es toll.

SCHiCK: Gibt es Filme die Deine Musik inspirieren? Klassiker? Die sich in Deinen Musikvideos oder Deinem aktuellen Album wiederspiegeln?
PATRICE: Ich hatte früher immer nur 3 Programme. Dann haben wir irgendwann einen Videorecorder bekommen, dann hatten wir ca. drei Videokassetten, also nicht viele. Da gabs dann nur einpaar Filme die ich geguckt habe. Ich  habe die von meinem Vater viel gesehen, das waren Dokuserien und dann gabs Spielfilme. Einmal Cobra Verde mit Kinsky, mein Vater hatte den und so Trash Filme. Ich mag so richtg alte Kung Fu Filme. Lacht.

SCHiCK: Bist Du ein sportlicher Mensch? Welche Sportarten motivieren Dich? 
PATRICE: Ich bin stark positiv und sportlich veranlagt. Ich jogge manchmal, mit anderen Worten ich mache keinen Sport um positiver zu sein. Ich mache Sport um einen Ausgleich zu haben und um klarer zu denken. Fußball, skaten,..

SCHiCK: Dem Fußball ist ja auch ein Lied gewidmet?
PATRICE: Ein Lied ja. Ich bin jetzt nicht so ein Hardcore Fußballer. Ich spiele gerne Fußball aber ich verfolge jetzt keine Ligen, ich habe keinen Lieblingsclub. Mein Lieblingsspieler wäre Ronaldinho, weil der mir am sympathischsten ist.

SCHiCK: Du warst bei Dislike, da hast Du einen Text vorlesen müssen, nämlich „Patrice ich finde dich als Typ echt Klasse aber deine Musik nicht. Mach mal was deutsches wie Freiwild.“ Was ging Dir da durch den Kopf als Du das gelesen hast? 
PATRICE: Was mir durch den Kopf ging, das hat er nicht ernst gemeint. Ich glaube das war eine Verarschung. Die schreiben irgendeinen kompletten Schwachsinn und dann wollen sie sehen ob sie einen dazu bringen das vorzulesen. Ich habe gar keine Verbindung zu dem Text oder zu dem Menschen. Ich finde es total witzig. Ich hätte mir viel schlimmere Tweets gewünscht. Das hab ich auch gesagt. Da haben echt nicht soviele so böse Sachen geschrieben.

SCHiCK: Also es geht noch schlimmer?
PATRICE:
Ja finde ich schon. Ich habe mir echt gewünscht, dass etwas richtig witzig, kreatives kommt.

SCHiCK: Was würdest Du denn für einen Tweet gerne haben? 
PATRICE: Irgendwas absurdes. Ich kann das so nicht sagen. Ich könnte das über wen anderen sagen. Von meiner Band z.B.

SCHiCK: Wie würde da der Tweet lauten? 
PATRICE: An meinen Drummer: „Wenn man so ein Telefonchip inmplantieren würde, hinten am Nacken und du immer auf Wifi wärst und immer die ganze Zeit Drumvideos gucken könntest, würdest du dich dieser Op unterziehen!“ Oder meiner Backgroundsängerin: „Was ist dein Problem mit kaltem Wasser?“ große Lacher von allen Seiten

SCHiCK: Apropo Wasser. Für Dein Album gab es eine ziemlich ausgefallene Aktion, bei der Fans Deine Songs unter Wasser in einem Schwimmbecken zu hören bekamen. Wie kam es dazu, warum, wer hat das gecheckt?
PATRICE: Es war meine Idee. Ich wollte zum Thema Life´s Blood Promo, Marketingmässig was wo ich Spass dran hab und dann wollte ich was ausgefallenes und kreatives. Mein letztes Album war ja mit Sonne und dieses Sonnenaufgangsprozedere. Diesmal wollte ich etwas machen was mit Wasser machen, weil Life´s Blood mit Wasser zu tun hat.

SCHiCK: Das Element Wasser ist ja auch sehr wesentlich im Leben, vor allem in Sierra Leone. Resultiert das daher?
PATRICE: Nein generell. Ich hab mir überlegt, weil v.a. in unserer Zeit, die sehr konfus ist, was wirkliche Werte sind. Manchmal wenn alles zu viel wird, muss man es reduzieren auf die simpelsten aller Dinge. Also wonach richtet sich Wert? Wert richtet sich nach Nachfrage und Bedürfnis. Also was braucehn wir am Meisten. Und das ist dann Wasser und Luft. Somit geht es bei dem Album darum, was am wertvollsten ist. Also was ist dir am wertvollsten, was gibt dir Leben.

SCHiCK: Nun kommen wir zu einem kleinen Wordrap. Du nennst einfach alles was dir als Erstes durch den Kopf geht zu einem Wort:

WORDRAP

KÖLN: Köllefornia
TRUMP: Stolz auf sein deutsches Blut
LIFE´s BLOOD:  That which matters most
SCHiCK: Birthdaysuits
SOUL: Storm
LAURYN HILL: There´s only learning, and mastership and learning and mastership, and there are no ups and downs in life.
HOFFNUNG: Wers glaubt liebt
ZIELE: Oben
ERZIEHUNG: Antiautoritär
REISEN: nach drinnen und nach draussen, weils wichtig ist

SCHiCK: Was möchtest du unseren LeserInnen noch mit auf den Weg geben?
Patrice: Überlegt. Nächstes Mal, wenn ich in der Stadt bin, kommt zum Konzert. Ahja: Folgt mir auf Instagram. Lacher!

SCHiCK: Merci für das nette Interview!

Damit verabschieden wir uns von so einem tollen Vorzeigemusiker und sind gespannt, wann es eine Wiederholung gibt.

KÜNSTLER WEBSITE: www.patrice.net
 
Mit SCHiCKem Dank an das SCHiCK-Team Catharina Kaiser und Mamo Mirzanli für die Unterstützung bei der Produktion.

WIR VERLOSEN
2 ALBEN VON PATRICE AKTUELLEM ALBUM „LIFE´S BLOOD“

Füllt uns das Gewinnspielformular bis 24.12.2016
mit dem Betreff  „PATRICE ALBUM“ aus.

Die Gewinner werden telefonisch verständigt!

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Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

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