Kaya Yanar – Der Herr der Lacher
Kann eine Katze Taubengeräusche nachmachen und warum ist das Heiraten so gruselig? Kaya Yanars „Planet Deutschland“ ging dieses Wochenende mit gleich drei Vorstellungen im Wiener Globe über die Bühne. Der Comedy-König kam, sah, redete und trainierte die Lachmuskeln aller Zuseher. SCHiCK war mittendrin und durfte ihn zu guter Letzt selber zum Lachen bringen.
Der Ort des Geschehens ist das Globe Vienna, ein Nachbau seines bekannten englischen Bruders im Renaissance – Stil. Die Bühne scheint genügend Stoff für Kayas Witze zu bieten. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht auf den Balkon steigt um eine Romeo und Julia Parodie zu starten.
Die gemütlichen Sessel, warmen Farben und das angenehme Licht, das auf die Bühne fällt lassen Gast in einen Dämmerzustand verfallen. Nur gut, dass die Show pünktlich beginnt und keinem die Chance gibt auch nur eine Sekunde an Schlaf zu denken. Es ist Kayas erster Abend und somit wirkt die Bühne auch für ihn wie ein Gag-Spielplatz. Vermeintliche Einschussstellen und die beiden „Torhalte-Seile“ an den Säulen regen die dreckige Fantasie des Publikums an.
In der ersten Hälfte seiner Show widmet sich der Comedian den zahlreichen deutschen Dialekten, den typisch deutschen Gewohnheiten, der übertriebenen Tierliebe unseres Nachbarn und seinen Reiserfahrungen in diversen europäischen Städten. Stets sind die Leidtragenden seiner Schmähs seine Verlobte, sein Vater, seine Katzen und sein Tourmanager. Nur gut, dass diese ihn nicht mehr so voll nehmen und sogar teilweise mitmachen. Wer möchte keine Katze haben, die wie eine Taube „Guru“ macht und nach einem Wischmobspiel um einen weiteren Schubs bettelt oder eine Frau, die noch den Boden polieren würde, um das Katzi noch weiter schubsen zu können. An dieser Stelle sei erwähnt, dass keine Tiere zu Schaden gekommen sind.
Wie wäre es mit einem russischen Manager der nach einem Salatplatzdebakel im Auto seinen Koffer schnappt und das Dienstverhältnis kündigt, weil Kaya das gesamte Auto mit Dressing versaut und aus Hunger den Salat von seiner Glatze isst.
Herr der Ringe auf bayrisch, smooth operator auf sächsisch, „Ich will nicht Zimmer aufräumen“ auf hessisch, alles Dinge, die er gerne hört oder getan hat. Pitt Brad und Clooney George hätten da auch sicher ihre Freude damit.
Stöhnen ist von 07:00- 22:00 Uhr erlaubt, alles andere gilt laut deutschem Gesetz als Ruhestörung. Deutsche Gesetzestexte haben ihn auch dazu gebracht, Angst vor einer Heirat zu haben. Wie beängstigend ist doch der Satz: Bis das der Tod euch scheidet! Doch nach fünf Jahren Beziehung mit seiner Schweizer Freundin hat auch diese Gruselgeschichte ausgedient, denn Kinder zu haben und verheiratet zu sein ist doch nicht so schlimm wie er immer gedacht hat.
Zu guter Letzt sollten auch die Tempolimits in Österreich und der Schweiz angesprochen werden. 130 km/h auf der Autobahn? Wollen wir hoffen, dass die Deutschen, die sowas nicht in ihrem Sprachgebrauch kennen auf unseren Straßen nicht vor Langeweile einschlafen.
In der zweiten Hälfte wird es persönlicher, denn das Publikum wird miteinbezogen. Russisch, spanisch, italienisch, türkisch, indisch, polnisch, französisch, griechisch alle Sprachen ein Klacks für Yanar, denn er beherrscht sie alle so gut, dass sogar die Einheimischen sich darüber wundern welcher Dialekt das gerade war.
Es ist gerade im Trend, viele lieben es, einige leben es. Die Rede ist von Yoga. Man nehme einen Raum mit sich fallen lassenden Yogis, einer Menge indischer Wörter und den Comedian und erhält eine tickende Zeitbombe. Da hilft auch die Bitte seiner Freundin nicht, dass er bitte keine Witze reissen soll. Nicht beim ersten, nicht beim zweiten doch beim dritten Wort fängt er schon an wie in einem Bollywoodmovie zu tanzen und singen an. Die Zuschauer weinen und schreien vor Lachen, die Trainierenden im Yoga Raum wohl eher kaum. Genau dies ist dann auch der Grund warum Kaya keine Bollywoodfilme mehr mit seiner Freundin angucken kann, weil dieser einfach sein Kopfnicken nicht zurückhalten kann. Schon einmal etwas von Spiegeleigenschaften gehört. Das ist, wenn man sich an sein Gegenüber anpasst und dessen Aussprache und Eigenheiten nachahmt. Genau das passiert dem Ausnahmekünstler des Öfteren. Sein Motto lautet wohl: Bin ich im indischen Restaurant, bin ich Ranjid.
Zu guter Letzt fragt Kaya, woher die einzelnen Zuschauer kommen, aus fast jedem Ursprungsland lässt er nette Anekdoten fallen oder stellt deren Eigenheiten zur Schau. Ob Chinesen, Griechen, Türken, Russen oder Polen, alle kriegen ihr Fett weg und das Publikum ist begeistert.
Das Fazit der „Planet Deutschland“ Tour: Mir sind vor Lachen die Tränen gekommen und ich werde mit Sicherheit seine für Österreich geplante Tour 2018 auf jeden Fall besuchen. Die Krönung des Abends ist Kaya Auge in Auge zu erleben. „SCHiCK was ist das, kenn ich nicht“ „Mein PR Manager beantwortet die Interview Fragen“, nur um einige Schmähs zu nennen, womit er versucht hat mich auf die Palme zu bringen, während wir beim gemeinsamen Foto über Chlöpfmost witzeln. Doch ich klettere nicht gerne und setze noch einen drauf indem ich nach seiner „macht 2.50 Üro aus für das Foto“ Aussage antworte: „Nix da, isch keine Geild“, worüber sogar der Witzbold lauthals lachen muss. Ihr habt ihn verpasst? Kein Grund zur Traurigkeit, seine Tour geht weiter und seine Österreich Tour ist auch schon in Planung. Zusätzlich könnt ihr das Interview mit seinem PR Manager – ich meine Kaya lesen
www.schick-magazin.com/schick-im-interview-mit-kaya-yanar
KÜNSTLER WEBSITE: www.kaya-yanar.de
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