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Felix Mitterer feierte mit „Galápagos“ seine nunmehr vierte Uraufführung im Theater in der Josefstadt. Thema: Die Galápagos-Affaire der 1930er Jahre. Regie führte die erfahrene Stephanie Mohr. Hausherr Herbert Föttinger zeigte sich vom Inselspiel begeistert.

Die sogenannte Galápagos-Affäre ereignete sich zwischen März und November 1934 auf der Insel Floreana, welche im Süden des Galápagos-Archipels liegt. Einst von Piraten als Unterschlupf genutzt, diente Floreana in den 1930er Jahren als kontemplatives Auswanderziel für ein paar deutsche Selbstversorger.

Im Zuge dessen ereigneten sich auf der verwunschenen Insel drei ungeklärte Todesfälle, drei weitere Personen verschwanden spurlos. Diese mysteriösen Ereignisse inmitten des Pazifischen Ozeans beschäftigten damals wie heute Journalisten, Filmemacher und Schriftsteller. So auch Felix Mitterer, der mit seinem neuen Stück „Galápagos“ unter der Regie von Stephanie Mohr im Theater in der Josefstadt sein nunmehr viertes Werk zur Uraufführung brachte.

Eva Mayer und Raphael von Bargen, den realen Vorbildern zum Verwechseln ähnlich, mimen geschunden und desillusioniert das ungleiche Paar: den deutschen Zahnarzt Friedrich Ritter und die fast sklavenhaft abhängige Sklerotikerin Dore Strauch. Das aufkommende Nazi-Deutschland weit hinter sich gelassen, siedelten sich die beiden ungleichen Charaktere abseits jeglicher Zivilisation nieder. Dr. Ritter in erster Linie, um sein großes philosophisches Werk zu schreiben. Und anfangs wohl auch, um dieses karge Eiland zum Blühen und Gedeihen zu bringen. Doch mit der Zeit scheint seine Menschlichkeit ganz offenbar im Einklang mit der kargen, trostlosen Natur verwildert und abgestorben zu sein. Sympathisch geht anders. Aufgrund von Dr. Ritters Berichten kommen mehr und mehr Auswanderer auf die Insel. Aus mit Kontemplation. Nun muss man die Insel plötzlich mit dem urdeutschen Ehepaar namens Heinz und Margret Wittmer teilen. Der Doktor ein Misantrop durch und durch. Die Insel vertrocknet und schwül. Seit Monaten hat es auf Floreana nicht mehr geregnet.

Als der Detektiv Felipe ( Ljubisa Lupo Grujcic) nun die ihm durchaus bekannte Insel erreicht ist die Stimmung am Kippen. Man hat zwei Leichen gefunden, ein Täter muss gefunden werden. Leichengeruch und Moskitofliegen erschweren die Ermittlungen, die hier rückblendenhaft erzählt werden. Vielleicht ein klein wenig zu oft,- muss man doch teils sehr genau aufpassen um dem Handlungsablauf zu folgen. Peter Scholz und Pauline Knof entwickeln sich während des Stückes gekonnt vom deutschen Spießer Ehepaar zur weitaus überlegenen Spezies der Insel (mitunter die beste Leistung des Abends: Pauline Knof). 

Die Einöde des Insellebens wird durch das Eintreffen der angeblichen Baronin Eloise Wagner de Bousquet (exaltiert schrill: Ruth Brauer-Kvam) jäh unterbrochen. Diese plant als selbsternannte Insel-Kaiserin die Eröffnung eines Luxushotels, scheitert jedoch kläglich daran. Im Gepäck hat sie ihre beiden Liebhaber „Bubi“ (statisch: Roman Schmelzer) und „Rudi“, welchen Matthias Franz Stein als körperlich verfallender TBC-Blondschopf Rudolf Lorenz hier mit einer kleinen Glanzleistung auf die Bühne bringt. Man leidet mit ihm mit, fast wie mit Bruce Willis in „Stirb langsam“. Dem Stück tut diese neu entfachte Wildheit der Baronin gut. Sex, Drugs & Rock´n Roll im Inselparadies.

Dass das nicht gut gehen kann liegt auf der Hand. Immer wieder ermittelt der schweißgetränkte Ermittler Felipe, immer mehr verstrickt sich das Stück in ein Konglomerat aus Intrigen und Schuldzuweisungen. Trotz des beruhigenden Meeresrauschens spürt man förmlich die Dämonen. Jeder scheint hier verflucht. Das deprimierend-trashige Bühnenbild von Miriam Busch zeigt ungeschönt den Verfall des kleinen Eilands. Postkartenartige Bilder fallen hier vom Schnürboden-Himmel. Eventuell spiegelt das karge Bühnenbild aber auch nur die wüste Seelenlandschaft der Protagonisten wieder.

Nach der Pause höre ich einige Sitznachbarn auf ein baldiges Ende hoffen. Vielleicht auch als Erlösung für die Akteure. Man leidet und hinkt geistig mit, beinahe so als wäre man selbst gefangen auf Floreana und dem Untergang geweiht. Zuletzt stirbt auch noch der vegetarische Doktor an einer Fleischvergiftung. War es Mord? Um zu sehen wie dieser Inselkrimi ausgeht, müssen sie schon selber ins Theater gehen.

Fazit: gute Schauspieler, gut geführte Regie. Jedoch stellenweise zu lange und zu monoton. Auch das mag Absicht sein. Hingehen, anschauen und selber urteilen.

 

BESETZUNG

REGIE
Stephanie Mohr

BÜHNENBILD
Miriam Busch

KOSTÜME
Nini von Selzam

MUSIK
Stefan Lasko

DRAMATURGIE
Matthias Asboth

LICHT
Manfred Grohs


Dr. FRIEDRICH RITTER, Arzt und Philosoph: Raphael von Bargen
DORE STRAUCH, seine „Jüngerin“: Eva Mayer
HEINZ WITTMER, Farmer: Peter Scholz
MARGRET WITTMER, seine Frau: Pauline Knof
BARONIN ELOISE WAGNER DE BOUSQUET: Ruth Brauer-Kvam
RUDOLF LORENZ, ihr Liebhaber: Matthias Franz Stein
ROBERT „BUBI“ PHILIPPSON, ebenfalls ihr Liebhaber: Roman Schmelzer
FELIPE PASMINO, Polizist (aus Ecuador): Ljubisa Lupo Grujcic

WEBSITE: www.josefstadt.org
FACEBOOK: www.facebook.com/TheaterinderJosefstadt

(Gewinnspiel abgelaufen)

WIR VERLOSEN
2×2 Karten für Galápagos im Theater in der Josefstadt am 27.3.2017 um 19:30

Füllt uns das Gewinnspielformular bis 26. März 2017
mit dem Betreff  „GALÁPAGOS“ aus.

Die Gewinner werden telefonisch verständigt!

(Gewinnspiel abgelaufen)

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