Austrian Fashion Awards 2017
Zum Auftakt des Take Festival for Independent Fashion and Arts fand am 25. April zum vierten Mal die Verleihung der AFA Austrian Fashion Awards im Gebäude der Alten Post in Wien statt. Prämiert wurde die Arbeit aufstrebender österreichischer Fashiontalente, ausgewählt von internationalen ExpertInnen aus den Bereichen Design, Kommunikation und Mode.
Die Austrian Fashion Awards bilden jedes Jahr den Höhepunkt der Förderarbeit der Austrian Fashion Association. Aufstrebenden österreichischen Modedesignern wird eine Bühne und damit die Möglichkeit geboten ihre Werke der Fashion-Community, sowie einer hochkarätig besetzten Jury vorzustellen und somit ihr Netzwerk in der internationalen Modeindustrie aufzubauen.
Die aus vier führenden ExpertInnen und Opinion Leadern bestehende Jury prämierte auch dieses Jahr heimische Modedesigner in den folgenden Kategorien:
Modepreis des Bundeskanzleramts
Nominees
Selina Rottmann
Markus Wernitznig
Outstanding artist award für experimentelles Modedesign des Bundeskanzleramts
Nominees
HOUSE OF THE VERY ISLAND’S
WENDY JIM
Modepreis der Stadt Wien
Nominees
FEMME MAISON
GON
WIEN PRODUCTS Accessories Award
Nominees
Rani Bageria
Der Modepreis des Bundeskanzleramts, der die Finanzierung eines einjährigen Arbeitsstipendiums bei einem internationalen Designer vorsieht, ging dieses Jahr an den Österreicher Markus Wernitznig. Der Designer verwirklichte mit seiner Kollektion „Experimenteller – Surrealer – Minimalismus“ eine Reflexion des experimentellen Films „L’Enfer“ von Henri-Georges Clouzot und schafft mit seiner Arbeit ein Gefühl des visuellen Unbehagens, ebenso wie dessen filmisches Vorbild 1964, das nie vollendet wurde.
Das bereits als Aushängeschild der österreichischen Modeszene deklarierte Modelabel WENDY JIM erhielt den outstanding artist award für experimentielles Modedesign. Der Award wird an international bereits wahrgenommene Designer zur Anerkennung ihrer besonderen künstlerischen Eigenständigkeit und ihrer außergewöhnlichen innovativen Komponente vergeben.
Das Luxus-Modelabel FEMME MAISON durfte sich über den Modepreis der Stadt Wien freuen, welcher für innovatives Modedesign zur Förderung jüngerer Modelabels vergeben wird. Ihre handgefertigten Kollektionen wurden in der Vergangenheit bereits mit internationalem Presse-Feedback und einer Einladung der französischen Galerie Lafayette geehrt. In ihrer Philosophie verkörpert der Labelname die intime Welt der Frau, wobei „la maison“ (franz. „das Haus“) als Metapher für deren Charakter und Körper steht.
Den WIEN PRODUCTS Accessories Award, inklusive einer einjährigen Mitgliedschaft bei WIEN PRODUCTS, einem Mediencoaching mit Chefredaktion und Modeleitung des österreichischen Modemagazins DIVA gewann die für ihre nietenbesetzten und mit Ornamenten gezierten „Rani Boots“ bekannte Modedesignerin Rani Bageria. Der Fokus der Auszeichnung liegt auf Wiener Unternehmen mit herausragenden Arbeiten im Bereich Mode-Accessoires und Mode-Schmuck.
Im Anschluss an die Verleihung wurden die Gäste heuer, statt zu einer Fashion Show, zu einer Führung durch die begehbare Kunstinstallation der AFA mit dem Titel „Linienwesen“ eingeladen. Die in einem dunklen Raum mit wechselnden Licht- und Soundeffekten dargestelle Modeshow bot ein außergewöhnliches Besuchererlebnis und damit einen großartigen Vorgeschmack auf den besonderen Schwerpunkt des Take Festivals in diesem Jahr: die audiovisuelle Kunst. Dargestellt wurden Arbeiten der Nominees und einiger von der AFA geförderter Nachwuchstalente. Anders als bei einer klassischen Modepräsentation war bei den Darstellern Stillstand angesagt. Umso dynamischer wurde die Umgebung gestaltet, mit lauten Tönen und grellen Lichtlinien, die den Raum in eine surreale Welt voller Emotion verwandelten. Mit wechselndem Lichteinfall wurde die Modedarstellung und damit die für die Besucher wahrnehmbare Realität verändert.
Die künstlerische Inszenierung entstand in Zusammenarbeit mit 4youreye Projection Art, dem Stylisten Max Märzinger und dem Sounddesigner Oliver Aitzetmüller. Personen mit Neigung zu starken physischen Reaktionen wurde im Vorfeld vom Besuch der Videoinstallation und der damit verbundenen „Reizüberflutung“ abgeraten. Abgesehen von einer Darstellerin, die den Gegebenheiten vor Ort nicht mehr Stand halten konnte, gelang eine außergewöhnlich dynamische Inszenierung, die erfolgreich benachbarte künstlerische Disziplinen miteinander verband und bei den Besuchern große Vorfreude auf die kommenden Tage des Take Festival aufsteigen ließ.
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Das Take Festival for Independent Fashion and Arts findet bis Samstag, 29. April 2017 statt und bietet ein abwechslungsreiches Programm in den Bereichen Mode, Fotografie, Kunst, Medienkunst und Performance.
WEBSITE: take-festival.com
PROGRAMM: take-festival.com/schedule-2017
FACEBOOK: facebook.com/takefestival
TICKETS: take-festival.com/tickets