Die erste Modenschau im Programm des Take Festival of Independent Fashion and Arts 2017 bot sechs Wiener Modedesignern eine Bühne und sorgte für Begeisterung bei Modefans und Fashionistas, die eingeladen waren ihre Eindrücke am Ende des Abends bei der gemeinsamen After Show Party ausklingen zu lassen.
Das Take Festival durfte heuer die nun zum zehnten Mal stattfindende departure Fashion Night hosten. Nach einer Begrüßung mit Elisabeth Noever-Ginthör, Leiterin der zur Wirtschaftskammer Wien zugehörigen Kreativagentur „departure“ wurde jeder der sechs ausgewählten Designer zum näheren Kennenlernen auf die Bühne gebeten, um Fragen zu ihrer Person, ihrer Arbeit und ihrem Werdegang zu beantworten. Noch bevor die Moderatorin das Ende der Vorstellungsrunde einläutete, bewegten sich die Besucher bereits in Scharen zum Laufsteg in den 2. Stock, um einen möglichst guten Patz zu bekommen. Die Sitzplätze waren schnell vergeben und auch der Rest der Halle innerhalb kürzester Zeit voll.
Lange musste das Publikum nicht warten und mit der ersten Präsentation betraten die Models des Modelabels Jana Wieland, in nahezu hypnotisierender Bewegung die Bühne, um deren avantgardische Looks, in überwiegend gedeckten Farben, zu präsentieren. Die Schuhdesignerin Julia Skergeth ergänzte die departure Fashion Show mit dem certain something in Form von saison- und geschlechtsunabhängiger Fußbekleidung, inspiriert durch die Anfänge ihres Schaffens in Indonesien.
Für mehr Kontrast sorgte das Modelabel ROEE: Präsentiert wurden all black Looks in Kombination mit schwarzem Leder. Als Gegenstück wurden weiße Seidenroben und luftige Kleider mit Cut-outs in Strickoptik vorgeführt, ergänzt durch pastellblaue Bananenaccessoires. Astrid Deigner setzte auf starke farbige Akzente und mischte runde Formen mit kantigen Styles. Den roten Faden bildeten hier üppige Fellmützen und auch der bekannte Smiley Pullover à la Deigner durfte nicht fehlen.
„Was ist das? Gehört das dazu?“ – „Eigentlich sollten wir einfach alle gehen.“
Für einen lautstarken Auftritt sorgte Ferrari Zöchling. Noch bevor das erste Model den Laufsteg betrat um Romana Zöchlings Mode zu präsentieren, ertönte eine schrille Sirene. Was zunächst von den Besuchern als akustisches Problem abgestempelt wurde, entpuppte sich dann als durchgängige akustische Untermalung der Präsentation. Während sich einige Besucher mit gequältem Blick die Ohren zuhielten, verließen andere missgelaunt den Saal.
Der tapfere Teil des Publikums verfolgte die Show doch sichtlich wenig amüsiert weiter – was wohl oder übel in der Intention der Modeschaffenden liegen durfte, nur bedauerlicherweise stark von der präsentierten Mode ablenkte. Auffallend waren die Accessoires, wie Schreibutensilien in XXL Form und Models auf Hoverboards.
Das ohrenbetäubende Erlebnis diente umso mehr als wirkungsvolle Basis für die darauffolgende Präsentation: Die Designerin Anelia Peschev beeindruckte in ihrem Showkonzept mit wunderschön klingenden Tönen, die als Kontrast zum Vorgänger himmlischer nicht sein hätten können. Die künstlerische Inszenierung ihrer Show bot Balsam für die Ohren und mit den vom Kopf bis zu den Socken dunkel, schimmernd und glitzernd gekleideten Models für begeisterte Besucheraugen. Ein brillanter Abschluss der Modenschau, belohnt mit großem Applaus.
After Show Party by Musical Collective
Für eine stimmungsvolle After Show Party sorgte das Musical Collective mit dem aus Jens Timber und Phill Kullnig bestehendem Line-up. Spätestens mit dem Special Act erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt: sobald Louie Austen die Bühne betrat, füllte sich die Halle der Alten Post innerhalb von Minuten und die Festivalbesucher wurden buchstäblich in Louies Bann gezogen, einer einwandfreien musikalischen Darbietung im gefühlten Stil der 60er Jahre. Der jazzige Entertainer brachte augenblicklich die Menge zum Tanzen, mich dazu länger bei der Party zu verweilen und allgemein für einen höchst stilvollen und unterhaltsamen Ausklang des Abends.
TAKE FESTIVAL FOR INDEPENDENT FASHION AND ARTS
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