Einmal Premierenluft schnuppern? Danach ein Gläschen mit den Stars des Abends? Wir verlosen 1×2 Premiere-Karten für „Blue Moon“ in den Kammerspielen der Josefstadt am 26.11.2015. Auf Facebook liken und die Gewinnchance erhöhen!
„Jeder muss er selbst sein. Man kann nicht einfach jemanden kopieren, um etwas zu erreichen. Wenn man kopiert, dann bedeutet das nur, dass man ohne wirkliches Feeling arbeitet. Und ohne Feeling kommst du
niemals weiter, egal, was du auch machst.“
Billie Holiday (1915-1959)
Die Sängerin Billie Holiday prägte den heutigen Jazz wie fast keine andere Jazz-Sängerin ihrer Zeit. Wenn man ihr zuhört, kann man in jeder Phrasierung die immense Ansammlung an Lebenserfahrung heraushören, die diese einzigartige Frau seit ihrer Kindheit angesammelt hat. Von Missbrauch mit elf Jahren angefangen bis hin zum Leben in den Abgründen der Gesellschaft. 1957 wird sie wegen Drogenbesitzes verhaftet, an denen sie dann auch 1959 zugrunde geht.
Eines Tages, als die Miete wieder mal überfällig war, ging ich die Seventh Avenue runter und fragte in jedem Lokal nach Arbeit. Damals war das die Straße der Jazzlokale und des Jazz überhaupt. Überall war etwas los in den Restaurants und den Cafés, den normalen oder denen, die die ganze Nacht aufhatten. Als ich schließlich bei Pod’s and Jerry’s landete, war ich verzweifelt. Ich ging rein und verlangte den Chef. Ich sagte ihm, dass ich Tänzerin wäre, und es hier mal versuchen wollte. Ich kannte damals genau zwei Schritte: Den normalen und den Wechselschritt. Jerry schickte mich rüber zu dem Pianisten und ließ mich etwas vortanzen. Es war eine peinliche Angelegenheit. Ich machte immer und immer wieder meine zwei Schritte, bis Jerry mich schließlich anbrüllte und sagte, ich solle aufhören seine Zeit zu vergeuden. Er war drauf und dran mich rauszuschmeißen, doch der Pianist hatte Mitleid mit mir. Er drückte seine Zigarette aus, sah mich an und sagte: „Hör mal, Mädchen, kannst du nicht vielleicht singen?“ „Natürlich kann ich singen“, antwortete ich, „aber für was soll das schon gut sein?“ Ich hatte mein ganzes Leben lang gesungen und immer so einen Spaß dabei gehabt, dass ich nie auf den Gedanken gekommen war, damit Geld zu verdienen. Ich sagte ihm, er solle „Trav’lin’ All Alone“ spielen. Ein Lied, das genau ausdrückte, wie ich mich in diesem Augenblick fühlte. Irgendwas von dem, was ich sang, musste auch auf das Publikum übergesprungen sein, denn die Kneipe wurde plötzlich mucksmäuschenstill. Hätte jemand auch nur eine Nadel fallen lassen, es hätte sich wie eine Bombe angehört. Als ich zu Ende gesungen hatte, heulte jeder im Lokal in sein Bier, und ich sammelte achtunddreißig Dollar vom Boden auf.
Billie Holiday, Lady sings the blues
Der deutsche Regisseur Torsten Fischer bringt mit der Uraufführung „Blue Moon“ das Leben dieser faszinierenden und zugleich traurigen Persönlichkeit ab dem 26.11.2015 dem Wiener Publikum näher. Mit Sona MacDonald als Billie Holiday hat er eine starke Hauptdarstellerin, auf deren Interpretation dieser schwierigen Rollenaufgabe man gespannt sein darf.
Regie
Torsten Fischer
Bühnenbild und Kostüme
Herbert Schäfer
Vasilis Triantafillopoulos
Musikalische Leitung
Christian Frank
Klavier
Christian Frank
Klarinette, Saxophon, Flöte
Herbert Berger
Kontrabass
Andy Mayerl
Schlagzeug
Klaus Pérez-Salado
Billie Holiday
Sona MacDonald
Ein Mann
Nikolaus Okonkwo
Premiere 26.11.2015 20:00 Uhr
27.11.2015 20:00 Uhr
05. und 06.12.2015 15:00 und 20:00 Uhr
17.12.2015 20:00 Uhr
Weitere Vorstellungen im Januar 2016
www.josefstadt.org