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Letztens dachte ich mir, ich denke zu viel, im Sinne von Überdenken. Doch konträr dazu agiere ich immer wieder im Affekt. Wie kommt es, obschon ich die Angelegenheiten pragmatisch durchdenke, dass sich dennoch leichte Züge der „Living on the Edge“-Attitüde herauskristallisieren? Die Vernunft und die Leidenschaft. Braucht das Eine das Andere, wie die Motten das Licht? Oder eher wie das Licht die Motten nicht?

Was wir tun sollten und was nicht, das wissen wir eigentlich schon. Das wird uns ja eh alles via Jugendzeitschriften, Eltern und Schule eingebläut – ungefähr so wie den Nonnen das Ave Maria. Was uns selbst dann gut tut oder eben nicht, finden wir heraus, indem wir probieren und studieren. Gegebenenfalls möchte man jedoch vereinzelt aus dem „Gelernten“ nicht lernen. Bestimmte und oftmals sehr delikate Fehler möchten unbedingt etliche Male begangen werden. Doch irgendwann hat aber jede Wiederholung ihren ausgelutschten Status erreicht. Somit: richtet es einmal nicht mehr die Vernunft, tut es dann die Abwesenheit der Passion.

Anscheinend ist das Geheimrezept der perfekten Balance von Genie und Wahnsinn genauso kompliziert wie die Mathematik, nachdem sich XY und Kompanie dazugesellt haben. Wie die Ehe zwischen Herz und Hirn es zumindest bis zur silbernen Hochzeit schaffen könnte? Ach, fuck it! Lasst euch doch endlich scheiden, denn scheinbar ist das Konzept „für etwas kämpfen“ eh total überholt. Zudem führt einem die Distanz die so geglaubte Nähe tatsächlich vor.

Ab und an ist es ja voll vernünftig, sich der Vernunft zu entledigen, schon alleine, um sich selbst damit unangemeldet aus der Fassung zu bringen. Tückischerweise bedient sich nämlich auch gerne die Angst an dem Kostüm der Vernunft und ist uns damit nicht nur präpotent im Weg, sondern wahrlich auch nicht wieder aufholbare Erfahrungen schuldig. Probiert es aus, ich bin einmal unabsichtlich bei einem Moderations-Casting gelandet. Wirklich, wirklich unabsichtlich, und auch wenn man es mir nicht glauben mag: ich bin schüchtern, par excellence. Lampenfieber ist mein Kryptonit, mein ärgster Widersacher. Aber ich war der Sache so hilflos ausgeliefert, ich hab’s zugelassen und gab mich hin. Ich war auch ganz bestimmt alles andere als très bien vor der Kamera. Doch immerhin war alles total aufregend und der Clerici hat sogar gesagt, ich sei hübsch. Hat sich mithin definitiv ausgezahlt.

Dementsprechend sollte der Sprung ins kalte Wasser bei Gelegenheit zur absolvierten Pflichtübung werden, ist es immer noch der beste Weg, um seine geglaubten Grenzen endgültig auszugrenzen.

Ist Angst generell irgendwie nützlich? Wie oft haben wir uns eigentlich schon ihretwegen zusammengerissen, nur um dann mit leeren Händen ins Boot des Weitblicks zu steigen. Deswegen nämlich erst recht wieder voll eingeschüchtert, und noch mehr um den eigenen Zustand betrogen als zuvor. Ja, es ist ein Teufelskreis. Die Furcht mag vielleicht vor Feuer schützen, aber das tut die Einsicht auch.

Auch die Leidenschaft hat einen üblen Nachahmer und dieser Triebtäter paart sich gerne mit einem weiteren gefährlichen Freund, sie sind im Wörterbuch unter „Verzweiflung“ und „Technologie“ zu finden. Wir alle haben nämlich schon ganz verzweifelte Geschichten hinter uns. Seien wir mal lieber froh, denn die Chance, dadurch vergleichen zu können, schenkt uns die Wertschätzung. Hier ist übrigens die Logik auch gerne willkommen, um den Unterschied zwischen einer verbotenen und einer verdorbenen Frucht auszumachen, denn nicht alles, was glänzt, ist Gold(ig) und die resignierte Elster spitzt sich’s aber gleich einmal auf alles. Diese Nimmersättin, ohne Maß zum Ziel. Nur weil wir etwas schon aus dem Effeff können, ist es uns keine Wohltat.

Und nun zur Technologie aka Romance-Killer beziehungsweise der Vernunft-Trimmer 2000. Als zeit- und zielgetreue Otto Normaltinderella wird’s mir jedes mal ganz schwer um’s Herz, wenn Claire Danes als Julia ihrem Leo-Romeo anschmachtet und mir deutlich wird, dass die Magie der Inbrunst eine vom Aussterben bedrohte Art ist. „Oh Schlangenherz, von Blumen überdeckt!“ Nicht dass Romeo & Julia meine neuen „Relationship Goals“ wären, aber diese penetrante und ausgiebige Überflutung von Möglichkeiten lässt sogar die Abgeklärtesten unter uns zweifeln. Die Suche wurde zum Inhalt vieler.

„…es gab viel mehr Zeit zum Denken und Existieren.“ Pre-Handy-Erinnerungen meiner Mutter.

Und da bange ich hier mit der absurden Idee, ich würde zu viel denken? Sorry, my dearest Brain, keep up the good work!

Also, haben Vernunft und Leidenschaft ein Mit- oder Gegeneinander? Vielleicht werden mal die Jahre auf dem Buckel die Antwort darauf haben, bis dahin mixen wir uns wagemutig unsere Portionen selbst zusammen. Wie sagt man so schön? Die Dosis macht das Gift.

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