Malia, die malawische Ausnahmekünstlerin aus London beehrte Wien im Rahmen ihrer Tour. Mit dabei hatte die sensible Sängerin mit Tiefgang ihr neues Album „Malawi Blues/Nijra“, das stark durch ihre Wurzeln geprägt ist. SCHiCK war vor Ort und hat sich von ihrer sinnlichen Stimme verführen lassen.
Es ist Sonntag Abend und das Porgy und Bess hat zu einem besonderen Event geladen. Malia, die Jazzqueen der Neuzeit steht auf dem Plan. Warum Sie diesen Titel verdient ist ganz einfach, weil diese starke Frau es schon bei ihrem ersten Ton schafft, dass den Zuschauern der Atem stockt.
Nachdem ihre Band, ihre Plätze eingenommen hat, betritt die zierliche Künstlerin leichtfüßig und vor allem barfüßig die Bühne. Gekleidet in einem bunten Sommerkleid, das mit Federn an einem Ärmel geschmückt ist, erinnern ihre anmutigen Bewegungen an eine Blume, die vom Wind getragen wird.
Kichernd, lachend und von Freude beflügelt setzt die sorglos wirkende Malia zu ihrem ersten Lied an. Bei Nina Simones Klassiker „I put a spell on you“ scheint der gesamte Saal in eine tiefe Melancholie getaucht worden zu sein. Die schwermütig wirkende jedoch starke Stimme geht unter die Haut und kein Auge kann sich von ihr abwenden. Eine Stille existiert nicht, denn auch die Pausen werden mit den Tönen der Nuss-Kastagnetten, der Percussion-Instrumente, des Pianos und dem Kontrabass befüllt. Nostalgische Anekdoten und verstohlene Blicke zu ihrem großartigen Ensemble bilden das gewohnte Bühnenbild einer intimen Jazz-Vorstellung.
Sieht man in ihre Augen, kann man einen Schmerz erkennen, den sie dann auch ohne Scham, vor ihrem Publikum nicht verbergen kann. Beim Gedanken an ihre Schwester und ihrer Mutter rollen schon die ersten Tränen und bringen sogar mich selbst fast zum Weinen. Weiß man, was diese Frau erlebt hat, kann man sich noch mehr ihrer Trauer anschließen. Vor einigen Jahren wurde diese Powerfrau mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert, jedoch scheint ihr dieses Schicksal nicht die Lebensfreude zu nehmen, mit der sie ihre Fans fesselt. Akzeptanz und Kraft scheinen ihr Markenzeichen zu sein.
Mit ihrer atemberaubenden Stimme stimmt sie einen Song nach dem anderen an. Sei es nun Nina Simone, Peggy Lee, Louis Armstrong oder ihre eigenen Hits, alle sind zu 200% auf sie abgestimmt und tragen ihre eigene, ganz besondere Note. Sie wechselt gekonnt von Englisch in Chipadzuwa und Chichewa und schafft es, dass trotz exotisch wirkenden Worten, die harmonischen Klänge ins Blut übergehen und das Herz erwärmen.
Die Zuhörer sind außer sich, kriegen nicht genug von ihr. Gleich zwei Zugaben sind ihr Geschenk an Wien, bevor sie sich zurückzieht. Damit nicht genug, denn danach mischt sich das großartige und bodenständige Soul-Jazz-Blues Team unter die Zuschauer und hat für jeden Interessierten ein nettes Wort übrig.
SCHiCK ist so dermaßen begeistert von dieser Performance und kann nur jedem raten Malia eine Chance zu geben eure Seele und Ohren zu erobern. Wer sie verpasst hat, kann sie noch im Rahmen ihrer weiteren Tour erwischen.
MALIA
KÜNSTLER WEBSITE: www.jazzecho.de/malia
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