Patrice beehrte die Wiener Arena im Rahmen seiner Life’s Blood Tour und hinterließ eine glückliche und befriedigte Menge. Party, gute Laune und geschmeidige Leute sind nur einige Worte, die diesen Abend beschreiben. SCHiCK war mittendrin und ließ sich von diesem Musik-Philosophen in seinen Bann ziehen.
Es gibt keinen besseren Ort, als die Arena Wien um einen Künstler wie Patrice auftreten zu lassen. Allein der Einlass erfolgt problemlos und jeder scheint gechillt und gut drauf zu sein. Bei der Garderobe darf sich Gast eine Spende aussuchen für die Abgabe der Jacken und sein mitgebrachtes Getränk aus der Flasche in einen Becher umfüllen. Wenn der Abend schon so anfängt, kann er nur gut werden.
Gedränge, Geschrei und Stress scheinen Fremdwörter für die Fans des guten Geschmacks zu sein. Den Anfang macht Jake Isaac mit seiner grandiosen Band. Diese Stimme scheint nur ein gerechtes Vorspiel auf den Hauptact zu sein. Der Soul ergreift den Saal und um noch eines draufzusetzen, steht Isaac plötzlich in der Mitte des Arena-Saales und bittet um einen Fan-Kreis um Acapella zu performen. Zwar muss man sich ein wenig anstrengen, um von weiter hinten etwas zu hören, da die Schallbedingungen für eine natürliche Stimme nicht gerade die Besten sind, jedoch scheint die Vorband sein Ziel zu erreichen. Die Menge ist aufgeheizt und bereit für den Star der Stunde.
Patrice betritt gemeinsam mit seiner Band die Bühne. In blaues Licht getaucht und weiss angezogen, stehen sie da, jeder an seinem zugedachten Platz. Zunächst trägt Patrice über seinem blanko Outfit eine Jacke im Rastafari-Look, das das wenige Licht absorbiert und Vermutungen über das Genre der kommenden Show zulässt.
Ganz im Element der Musik, scheint er vollkommen in seiner eigene Welt zu sein. Die Augen geschlossen, während er seine Hits zum Besten gibt, überträgt der Künstler seine ruhige Stimmung auf die Melodiehungrige Menge. Gekonnt wechselt er zwischen Reggae und Soul und gibt die Lieder eines ganzen Jahrzehntes wieder, die die alte und neue Generation geprägt hat.
Bei „Soulstorm“ übertönt das Publikum den Sänger und lächelnd gibt er das Mikro an den aussenstehenden Chor ab:
There’s a soul, soul
A soulstorm everywhere
Say everywhere, everywhere
A soulstorm everywhere
Während „Burning Bridges“, wird ein Handy gezückt und glücklich sagt Patrice, dass er bei jeder Show ein Video vom Publikum dreht, wie alle gemeinsam die Ohrwurmworte Wakey Wakey clack Boom laut ausrufen. Die Fans sind begeistert und eine Welle der Begeisterung breitet sich aus. Keine Hüfte kann stillhalten, nicht einmal der Fuß des Security-Mannes, der verwegen mit dem Fuß wippt.
Bei der Zugabe findet sich plötzlich Patrice auf der anderen Seite des Saales wieder. Mit diesem Streich, wechselt Zuschauer seine Blickrichtung jede Minute von rechts nach links, da die Band sich aufgeteilt hat. Bassist und Sängerin befinden sich auf der Hauptbühne, während der Leadsänger gemeinsam mit seinem Gitarristen sich auf der anderen Seite austobt. Auf die Frage warum sich nicht alle umdrehen antwortet mir ein Fan: „Weil der Bassist einfach so geil ist“.
In einer fast 30 minütigen Zugabe, geht ein unglaublicher Party-Abend mit Ohrgasmus-Garanie zu Ende. SCHiCK kann von sich behaupten „Patrice 2016-Ich war dabei!“.
Du hast Patrice verpasst? Noch ist es nicht zu spät, seine Tour läuft bis zum 30. November. Aber das ist nicht alles. Der tiefgründige Sänger stand SCHiCK-Magazin Chefredakteurin Suzan Aytekin Rede und Antwort. Was seine zukünftigen Pläne sind? Wo er politisch steht? Das Interview gibt es demnächst bei uns zu lesen.