„Das ist unsere Waffe! Wir brauchen keine Bomben, keine Nuklear-Sch*iße, wir haben die verdammte elektrische Guitarre!“

Schon von der U-Bahn zur Arena kann man Patti Smith’s vielversprechendem Soundcheck lauschen, und kaum drinnen angekommen fällt vor allem eines auf: das Publikum.

Von der etwas reiferen Dame mit der Louis Vuitton um die Schulter, den Hippies aller Altersklassen bis hin zu den knackigen Erstsemester-Studenten waren alle vertreten. Denn nach 40 Jahren Punk-Business haben sich Smith und ihre Band viele Anhänger quer durch den Garten gefunden.

Sie beginnt ihre restlos ausverkaufte Show mit dem Song „Gloria“ aus dem Jubiläums-Album „Horses“. Mann/Frau kann sich kaum vorstellen, dass die Grande Dame des Punks auf der Bühne bereits knappe 70 Jahre alt ist. Voller Energie und mit sagenhafter Ausstrahlung zieht sie ihre Besucher fix in den Bann – bis in das hohe Alter zu rocken hält erwiesen jung, davon kann wohl nicht nur der Jagger ein Liedchen trällern.

Das Publikum war ausnahmslos begeistert und die Stimmung für wienerische Verhältnisse unglaublich einnehmend. Passend zu dem melancholischen „Ghost Dance“ kamen vom Himmel ein paar Regentropfen herab. Das hat die Smith-Fans allerdings sehr wenig tangiert, denn von der Stimmgewalt und den rockigen Klängen angezogen waren die Besucher standhaft geblieben und hatten sich nicht vom Fleck gerührt.

„Ich kann euch versichern, dass Wien und die Arena ganz oben auf unserer Liste waren, als wir die Tour geplant haben!“ – Patti Smith

Als Patti und Band sich nach dem Titel „People have the Power“ verabschiedet hatten, war die Menge eher unbeeindruckt. Sie jubelten und pfiffen noch fleißig durch die Finger, bis die „Mother of Punkrock“ wieder die Bühne betrat und mit „My Generation“ dem Konzert ein würdiges Ende verlieh.

„Ich liebe diesen verdammten Ort!“, verkündete sie und ließ noch weiße Rosenblüten über die ersten Reihen regnen. „Liebt euch selbst und habt keine Angst!“.