SCHiCK IM INTERVIEW MIT DER „BOXSCHMIEDE“
„Die Leute, die zum Boxen kommen, merken ganz schnell, dass es keine Trendsportart ist, die bald wieder verschwindet. Boxen hat so viele Erweiterungsmöglichkeiten. Es gibt dir das Gefühl, dass du kein Limit nach oben hast, du kannst dich immer steigern und kannst immer Neues dazulernen. Viele rutschen aus diesem Trend da rein, wenn sie aber boxen, merkt man, dass viele dem Boxen so richtig verfallen.“
Die Neubaugasse, eine Seitenstraße der Mariahilfer-Straße im 7. Wiener Gemeindebezirk ist an diesem Nachmittag wie immer sehr belebt. Angekommen bei der Hausnummer 31, führt ein kleiner Hof zur Boxschmiede. Noch lässt sich von außen nur vermuten, was einen im Inneren erwartet. Die Scheiben sind abgeklebt, damit der Wow-Effekt wohl danach umso größer ist. Es riecht total neu, die Wände sind in bunter, moderner Graffiti-Optik gestaltet und nur vereinzelt hängen Spiegel. Die 175 Quadratmeter große Trainingsfläche bietet nicht nur Platz für einen riesigen Boxring, auch beim Anblick der neuen, noch komplett unbenutzten Boxsäcke, ist der Wille die Sportsachen anzuziehen und darauf los zu boxen, mehr als vorhanden. Wir treffen uns mit Christina Pöppelmeyer und José Lantigua-Suarez zum SCHiCKen Interview, um mit ihnen über den Boxsport und ihr Herzensprojekt zu sprechen.
SCHiCK: Wie ist die Boxschmiede entstanden und welches Konzept steckt dahinter?
CHRISTINA: Wie José und ich uns kennengelernt haben, waren wir beide schon Trainer im Boxbereich. Wir wollten Dinge anders machen, als wir es bisher kannten und kennengelernt haben. Wir wollten den Menschen die Möglichkeit geben, Boxen zu lernen, aber ohne sich dabei wehzutun. Eine gute Mischung aus hartem Kampfsport und Fitness mit dem Fokus auf Boxtechnik. Man hat in seinem Job schon so viel zu tun und hat überhaupt in seinem Leben schon so viel Stress, da sollte die Freizeit ja Spaß machen.
JOSÉ: Wichtig für uns ist, dass sich die Leute nicht unter Druck gesetzt fühlen, bevor sie herkommen und dass sie denken, eine gewisse Leistung erbringen zu müssen. Die Leute sollen den Boxsport kennenlernen und Spaß daran haben.
SCHiCK: Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um zu boxen?
CHRISTINA: Boxen kann jeder bzw. jeder, der möchte, kann es lernen. Als Voraussetzung muss jedoch eine gewisse Grundfitness mitgebracht werden, denn Boxen ist gleichzeitig auch ein Ausdauersport und sehr fordernd. Völlig untrainiert wäre das Mithalten mühsam. Schafft man es 30 Minuten draußen laufen zu gehen, hat man bei unseren Trainings kein Problem. Beim Kinderboxen kann man mit fünf Jahren anfangen bis hin zum Teenageralter. Dann kann man in die Kurse für Erwachsene oder eben Ältere einsteigen. Dem Boxen ist alterstechnisch kein Limit gesetzt. Als Voraussetzung gilt jedoch, fit und gesund zu sein. Wenn man das von der Fitness her schaffen und machen kann, ist man auch mit 85 willkommen.
SCHiCK: Und welche Vorteile hat der Boxsport generell?
CHRISTINA: Boxen macht nicht nur riesen Spaß, sondern führt auch dazu, dass die Menschen gelassener werden. Bereits im Training werden Aggressionen abgebaut, sodass mit Stresssituationen im Alltag besser umgegangen wird. Neben der Ausdauer formt Kampfsport aber auch den Körper, da Boxen auf alle Muskelgruppen geht, was wiederum positive Effekte auf das Kreislaufsystem und die komplette Muskulatur hat. Kommt man über drei Monate lang mindestens zweimal pro Woche zum Training, steigert sich die Ausdauer massiv. Die ersten Ergebnisse sieht man meist schon ein paar Wochen nach dem ersten Training.
Aber nicht nur körperlich, sondern auch physisch verändert das Boxen. Man sieht oft, wenn zum Beispiel junge Mädchen reinkommen und am Anfang noch sehr verschüchtert und in sich gekehrt sind, wie sie nach ein paar Wochen wirklich komplett anders aufgerichtet zum Training kommen, mit einer ganz anderen Körperhaltung und offener und auch viel extrovertierter sind.
Man merkt auch, dass es etwas unglaublich Vereinendes ist. Es ist kein Sport, den man allein macht. Man lernt ganz viele verschiedene unterschiedliche Menschen kennen, die man auch immer wieder trifft. Das Interessante ist, dass Menschen aus allen möglichen Berufsklassen und Milieus zum Boxen kommen. Es kommen Menschen zusammen, die sich vielleicht so nie getroffen hätten.
SCHiCK: Es gab ja früher so ein Klischee, dass Boxen ein reiner Männersport ist. Wie hat sich das eurer Meinung nach in den letzten Jahren entwickelt und seht ihr Boxen als Fitnesstrend?
CHRISTINA: Ganz früher, also, wenn man wirklich zu den Anfängen beim Boxen zurückgeht, dann war es kein reiner Männersport und es haben viele Frauen geboxt. In den 1950er- und 1960er-Jahren, als die Frauen die klischeehaften Rollen zugeschrieben bekamen und zu Hause blieben, hatte der Boxsport keinen Platz mehr. Das wurde aufgebrochen. Heute finden sich Frauen in anderen Rollen wieder. Da immer mehr Prominente boxen, möchte man das dann auch und das verstärkt das Ganze natürlich. Boxen war eine Zeit lang ein Fitnesstrend. Aber Leute, die zum Boxen kommen, merken ganz schnell, dass es keine Trendsportart ist, die wieder verschwindet. Es gibt dir das Gefühl, dass du kein Limit nach oben hast. Du kannst dich immer steigern und immer Neues dazulernen. Viele rutschen aus diesem Trend rein und wenn sie dann boxen, merkt man, dass viele dem Boxen so richtig verfallen. Sie merken, dass es ein großartiger Sport ist und nicht nur Fitness, sondern auch wo man sich so viel weiterentwickeln kann.
SCHiCK: Du boxt hauptberuflich. Warst du irgendwann mal mit Vorurteilen konfrontiert, weil du als Frau boxt?
CHRISTINA: Ich hatte selbst zuerst einmal Vorurteile. Eine Freundin hat mich fast ein Jahr lang versucht zu überreden, dass ich einmal eine Probestunde mit ihr mache. Ich hab gesagt, dass ich sicher nicht in so eine Boxbude gehe, wo ich von Männern umgeben bin, die mir irgendwelche blöden Sprüche an den Kopf werfen und mich blöd anschauen und ich mit blauen Augen nach Hause komme. Ich hatte alle Klischees vom Boxen. Dann hab ich’s ausprobiert und hab gesehen, dass es komplett anders ist.
SCHiCK: Gibt es irgendeine Message, die ihr den Leuten in Bezug auf das Boxen mit auf den Weg geben wollt?
CHRISTINA: Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen – grad jetzt nicht nur Frauen, aber grad auch Frauen oder jeder, der Vorurteile gegen das Boxen hat. Kommt einfach her und legt, wenn ihr zur Tür reinkommt, eure Vorurteile einfach auf die Seite. Ich glaub, man sieht schon an unserem Studio, dass wir jetzt nicht irgendwie eine harte Kampfbude sind. Probiert es einfach aus und merkt einfach was für ein toller Sport das ist.
JOSÉ: Ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne Neues ausprobiert und sich überwindet, um 1-2-3 verschiedene Sportarten kennenzulernen. Man kann alle drei bei uns selbstverständlich machen, man muss sich nicht nur auf eine konzentrieren. Jeder entscheidet für sich selbst, was er ausprobieren möchte. Die Leute sollen nicht denken, dass sie beim Training fertiggemacht und Schläge bekommen werden. Jeder soll seinen Weg gehen und seinen Mittelweg finden, wo er Spaß am Sport hat und mit anderen Leuten das natürlich genießen und teilen kann.
ÜBER CHRISTINA PÖPPELMEYER
Christina begann schon früh mit Leistungssport und Ballett und war quasi immer in Bewegung. Vor fünf Jahren entdeckte sie ihre Liebe zum Boxen und wusste sofort, dass es für sie mehr als nur ein Hobby ist. Sie kündigte ihren Job in der Wissenschaft und entschied sich, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen und etwas vollkommen Neues auszuprobieren. Christina nahm bereits an Wettkämpfen teil und ist hauptberuflich Boxerin. Trainings zu geben fühlt sich für sie an keinem Tag wie Arbeit an.
„Ich wollte kein Studio aufmachen, wo es nur heißt ‚Bei mir kann man boxen!‘. Wenn ich an dem Punkt bin, wo ich mir selber zutraue, dass ich eine so gute Trainerin bin, dass ich wirklich mit reinem Gewissen sagen kann, dass ich Menschen das zu 100 % richtig gut und mit Spaß beibringen kann, dann will ich mein eigenes Studio haben, weil’s natürlich die Krönung von dem Ganzen ist.“
JOSÉ LANTIGUA-SUAREZ
José ist bereits seit 20 Jahren Trainer und nimmt 1 bis 2 Mal im Jahr an Wettkämpfen teil. Boxen und Thaiboxen begann er aus reinem Spaß. Nachdem er an einem Punkt gelangt war, an dem er für sich schon alles gelernt hatte, begann er 2014 mit Brazilian Jiu Jitsu, eine Bodenkampftechnik, die er auch in der Boxschmiede unterrichtet. Ihm ist wichtig, sein Wissen an andere weiterzugeben und gemeinsam mit den Leuten zu trainieren.
„Ich stehe nicht in der Ecke und trinke, rauche dabei eine Zigarre und sage den Leuten was sie zu tun haben, sondern bewege mich mit ihnen. Das macht natürlich viel mehr Spaß, wenn man Beruf und Hobby sozusagen mixen kann.“
DAS VIELFÄLTIGE ANGEBOT AN TRAINUNGSKURSEN:
BOXEN: Fortbewegungsarten, Grundschläge und Kombinationen werden gelehrt. Geübt wird hier zudem mit dem/der Partner/in oder bei den Boxensäcken. Anfänger lernen beim Probetraining die Grundstellung, aus der man sich beim Boxen bewegt sowie die Grundschläge.
KINDERBOXEN: Kinder können jederzeit einsteigen. Das Boxen wird hier spielerisch gelernt mit koordinativen Boxelementen, die aber immer wieder unterbrochen werden, indem mit den Kindern gespielt wird.
SPEED BOXEN: Ein eigens konzipiertes Signature-Workout von Christina und José, das garantiert in 45 Minuten fix und fertig und vollkommen ausgepowert zu sein. Eine Kombination aus Boxübungen am Sandsack und verschiedenen Kraft- und Ausdauerübungen.
BOXEN ADVANCED: Wenn man es intensiver mag und schon zu den fortgeschritteneren Boxern gehört, kann man hier einsteigen. Es geht um richtigen Kontaktsport, wo man auch damit rechnen kann, getroffen zu werden. Bei gewissen Techniken muss laut José sehr authentisch geübt werden. Hier wird im Vorfeld von den beiden Trainern bestimmt, wer so weit ist und mitmachen darf.
FRAUENBOXEN: Ein spezieller Kurs, an dem nur Frauen teilnehmen dürfen. Der Fitnessanteil ist hier ein bisschen höher, es wird auch gezielt Bauch-Beine-Po trainiert.
THAIBOXEN: Thaiboxen vereint klassische Boxschläge mit einer Kombination aus Kick-, Knie- und Ellbogentechniken.
BRAZILIAN JIU JITSU: Ein Bodenkampf, bei dem man mit dem Körpergewicht des Gegners arbeitet. Neben Würfen, Hebeln, Grappling und Fixierungstechniken kommt auch Taktik zum Einsatz.
ERNÄHRUNGSBERATUNG: Als studierte Ernährungswissenschaftlerin bietet Christina auch Ernährungsberatungen an. Dabei werden Ziele besprochen, Ernährungstagebücher geführt und versucht, einen langfristigen Effekt zu erzielen, ohne dabei etwas zu verbieten bzw. ohne auf den Genuss zu verzichten.
Website: boxschmiede.wien
Adresse: Neubaugasse 31/9, 1070 Wien
Mail: office@boxschmiede.wien
Telefon: +43 6643545152
Instagram: boxschmiede_vienna
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Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!