Viel zu viel Zeit ist seit ihrem letzten Konzert vergangen und umso größer war die Freude als es letztes Wochenende am 4.2.2017 hieß: SUM 41 (punk)rockt wieder in Wien. Im Rahmen ihrer „Don’t Call It A Sum-Back“-Tour brachte die kanadische Kultband das Wiener Gasometer zum Beben.
Nachdem es in den letzten Jahren leider relativ ruhig um die Band geworden war, waren wir über den Andrang vorm Gasometer etwas überrascht. Das Publikum war bunt gemischt, 16-jährige Teenies drängten sich neben etwas in die Jahre gekommenen Poppunkern am Eingang und vor der Garderobe. Ausgestattet mit einem erfrischenden, aus Hopfen bestehendem, isotonisch wirkendem Kaltgetränk machten wir uns auf den Weg in die gut gefüllte Konzerthalle, wo bereits die Vorband „Paerish“ die anwesende Menge anheizte. Unter rhythmischen Nippen an unserem Kaltgetränk lauschten wir der durchaus ambitionierten Vorband, bis es dann nach einigen Liedern und einer kurzen Umbauphase so weit war: es wurde finsterer im Saal, ein erwartungsvolles Raunen ging durch die Menge und hinter der, mit einem weißen Tuch, verhangenen Bühne wurden die ersten Akkorde angespielt. Unter einer gut inszenierten Lichtshow wurde der Sound schneller und lauter bis der Vorhang fiel und den Blick auf die Band freigab.
Vom ersten Moment an, schaffte es die Band das Publikum durch eine grandiose Liveperformance zu begeistern. Der gut gewählte Mix aus alten und neuen Liedern, sowie der Einsatz diverser „Hilfsmittelchen“, wie etwa Konfetti, riesige Luftballons die in das Publikum geworfen wurden und eine komplett überdimensionierte Nebelmaschine, animierten zum Mitsingen, zum ausgelassenen pogen und dem ein oder anderen Moshpit – Funfaktor: HOCH!
Doch nicht nur die Besucher, sondern auch die Band selbst hatte sichtlich Spaß und so war es schön mitanzusehen, dass Sänger Deryck Whibley, der eine besonders schwere Zeit hinter sich hatte, keine Zurückhaltung zeigte. Von seinem energiegeladenen Treiben auf der Bühne bis hin zum plötzlichen Verschwinden und unerwartetem Auftauchen auf einem Podest im hinteren Bereich des Saals, wo er das nachdenkliche Lied „With me“, begleitet von Handytaschenlampen, anstimmte, gaben er und die Band ALLES!
Die Stimmige Mischung aus Liedern ihres 20-jährigen Bandbestehens ließ einfach keine Wünsche offen. Das „i-Tüpfelchen“ zum perfekten Konzert bildete aber die Zugabe, in der sie mit „Fat Lip“, „Pieces“ und „Into Deep“, die Generation 30+ noch einmal in ihre Jugendzeit zurück versetzten. SUM41 wären nicht SUM41, wenn sie nicht auch noch eine besondere Überraschung für ihre Fans hätten: es gab eine Zugabe der Zugabe! In 80er Rock/Metal Langhaarperücken und authentischer „Kluft“ preschten sie auf die Bühne und boten „Pain for Pleasure“ dar. Ein bisschen verdutzt und sichtlich überrascht (haha) strömten die im gehen begriffenen Menschen zurück in den Saal. Das Konzert endete mit einem tief zufriedenen Publikum und einer sichtlich Spaß habenden Band.
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